Im Zentrum von Neubrandenburg laden herumliegende Steinquader zu irgendetwas ein: Hingucken, Draufsetzen, Vorbeigehen, Ignorieren, Dagegenstoßen, Rüberspringen, Vergessen, Eimer draufstellen – was einem eben so einfällt. Das Quaderische setzt sich in den umliegenden Gebäuden fort, eine Quaderei, die das Wesen des Neubrandenburgischen wie die Pickel den pubertierenden Nachwachsenden trefflich kennzeichnet. Gern wird die Stadt von den Einwohnern, von denen es mehr gibt, als die Straßenfüllungen es vermuten lassen, auch als ›Unsere Quaderantenburg‹ vereinnahmt, kühne Stimmen haben ihren Heimatquader sogar sprachlich liebevoll als ›Neuquaderburg‹ umflort.
Man könnte auch am Friedländer Tor verweilen
Man könnte auch am Neutor verweilen
Man könnte auch am Treptower Tor verweilen
Man könnte auch am Stargarder Tor verweilen
Von der Möglichkeit, an den bezeichneten Toren zu verweilen (die hier aus Mangel an Gründen nicht gezeigt werden), machen Teilnehmer der Verweilkultur gern Gebrauch. Das Kulturelle ist den Neuquaderburgern praktisch in Quader & Mark geschnitten.