Wegen der übermäßigen Einnahme von Knoblauch und Olivenöl im mediterranen Raum lässt sich eine ganz eigene aromatische Färbung des Stuhls nicht aus der Welt diskutieren. Es ist diese Dünstung, die den nordischen Menschen und Reiselustigen veranlasst, sich in Urlaubsstimmung bzw. an mittelmeerischen Gestaden zu wähnen. Ein Hochgefühl, das am heimatlichen Flughafen wieder einer Ernüchterung folgt. Nicht zu Unrecht gilt deshalb in der Tourismusbranche der mediterrane Stuhl als Indikator für Wohlbefinden, Verzückung und Konsumlust, ja, als unwiderstehliches Motiv, Jahr für Jahr das Odeur des Südens anzusteuern. Sobald der Stuhl des Touristen das olfaktorische Nonplusultra des Mediterranen ausströmt, gelüstet es ihm nach Kopulation, Ouzo und sirtakischem Gehampel.
