Tatsächlich war es nicht Eugen, die Kakerlake, sondern ihr Holzbein, das sich in den Hosenknopf verliebt hatte. Eine tragische, eine unglückliche Liebe, das muss man sagen, denn der Hosenknopf war schon vergeben, genaugenommen verheiratet, und zwar mit keiner anderen als mit der berühmten Nadel im Heuhaufen, und da schlägst du die Hände über den Kopf zusammen, ja mei, dann hat der Hosenknopf ja nicht die Ehe mit der Nadel vollziehen können und wird es nimmermehr, denn bis zu dem heutigen Tag hat niemand die Nadel in dem Heuhaufen gefunden und wird sie in alle Ewigkeit nicht finden, und der arme Hosenknopf kann lange auf die Erfüllung seines Eheanspruches warten. In dieser Situation kam ihm das Liebäugeln des Holzbeines nicht ungelegen, und sogar die Kakerlake, die mit dem Verspeisen einer Kakelbeere beschäftigt war, weil sie aufgrund der Namensähnlichkeit fälschlich annahm, diese sei eine Verwandte zweiten Grades, Eugen also verspürte ein Ziehen und Jucken und Brennen und Turtelzwacken im Holze just in dem Augenblick, als die Kinderlein auf dem Tellerlein im Schränklein hinten in dem Stübelein freche Parolen ausstießen. Na, da sauste das Holzbein, frag nicht, von der Kakerlaken Hand geschleudert, ratschfatsch in das Schränklein und merzte die Kinderlein aus, wobei das Holzbein in seiner Raserei sein Ersatzbein brach, das musste amputiert werden, und deshalb trägt das Holzbein der Kakerlake Eugen jetzt selbst ein Holzbein. Der Romanze mit dem Hosenknopf war dies nicht zuträglich, und die schöne Hoffnung wurde beendet, bevor das Flirten richtig ins Sausebrausen gekommen war. Schade.
Nächstes Mal erzähle ich von dem Musiker Krüll, der Töne in Tiere verwandeln kann.