In Varel & umzu
Fall 6: Der Kaiserthron
Beim Anblick des künstlerischen Machwerkes „Kaiserthron Butjatha“ war allen unwohl. Die Kunstpolizei (KP) vermisste einen Schuss Farbe, dem Kunstregulierungskommando (KRK) war das Material nicht kaiserlich genug, und Varels Kunstschutzbeauftrager (KSB) glaubte die Abwesenheit von auratischer Ausstrahlung zu bemerken. Irgendetwas grundsätzlich Künstlerisches schien dem Artefakt zu fehlen. Schließlich mischte sich die Kulturgleichstellungs- und Genderbeauftragte (KGGB) ein. Sie warf den Kunstwächtern vor, auf beiden Augen blind und auf dem rechten sogar taub zu sein. „Wo bleibt das weibliche Pendant?“, rief sie. Ja natürlich! Der Kunstmangel lag nicht im Objekt selbst, sondern daneben: einer Fehlstelle. Umgehend errichtete das KRK neben dem Kaiserthron eine Thrönin für die Kaiserin, der betörenden Sissi mit dem Jadebusen. Gleichstellung und künstlerischer Anspruch waren wiederhergestellt, und das erleichterte Aufatmen aller Dangaster löste eine Springebbe aus, die als Butjatha-Schwund in die Garnelen einging.
Untere Kulturschuttbehörde Friesland (H. J. Teschner)