Heute will ich versuchen, zwischen den Begriffen Groschen, Gehirnmechanismus, Ministerpräsident, Beethoven und Währungsumstellung eine Verbindung herzustellen. Ganz schön ambitioniert, sagst du? Dazu angeregt hat mich die Redewendung ›Der Groschen ist gefallen‹. Der Spruch steht für eine plötzliche Erkenntnis: Wenn jemand einen Witz kapiert oder eine Sache verstanden hat, also das Wesentliche eines Problems oder einer Situation gedanklich packt. Aha, merkst du an, da haben wir die Verbindung zum Begriff Gehirnmechanismus. Aha, antworte ich, dieser Groschen ist schon mal gefallen.
Nachdem so ein Groschen gefallen ist, sollte die neue Erkenntnis ein Verhalten auslösen, welches der Sache angemessen ist. Tja, lass ich mal so stehen.
Nächster Begriff: die Ministerpräsidenten. Welche seit Monaten mit großtönenden Selbstdarstellungen und verpfuschten Lockdowns die Pandemie begleiten. Es will ihnen einfach nicht der Groschen fallen, nämlich, wie man die Vorschläge der Virologen und der Kanzlerin auf den Weg bringt. Da fehlt was im Oberstübchen.
Abgesehen davon verlangt die Logik, dass ein Groschen nur dann fallen kann, wenn dieser überhaupt existiert. Ohne Groschen kein Fallen, ohne Groschenfall keine Erkenntnis.
Hier kommt Beethoven ins Spiel. Der muss einmal eine grauenhafte Zukunftsvision gehabt haben über das geistige Vermögen von 16 deutschen Landesfürsten. Darüber verfiel Beethoven so in Rage, dass er ein Klavierstück komponierte mit dem Titel ›Die Wut über den verlorenen Groschen‹.
Kein Kommentar. Ich gehe davon aus, dass bei dir der Groschen gefallen ist.
Resümee: Wo kein Groschen ist, kann auch keiner fallen. Wo kein Fall ist, gibt es keine Erkenntnis. Wo keine Erkenntnis ist, gibt es kein angemessenes Verhalten. Wo aber kein angemessenes Verhalten ist, gibt es Ministerpräsidenten.
Eine Anmerkung für jüngere Leser: Vor der Währungsumstellung 1999 nannte man eine 10-Pfennig-Münze einen Groschen. Den konnte man in Kaugummiautomaten werfen. Wenn der Groschen fiel, kam was raus.
Geschafft, alle Begriffe zusammengeführt. Wenn jetzt noch unsere Landesfürsten ihren Groschen fänden, wäre alles gut.
Euer Heinzi
(Friesländer Bote, 17.04.2021, letzte Seite)