Dangast – AIDA-Port
Dagegen nimmt sich Warnemünde wie ein piefiges Provinzterminal aus, wie ein müdes Winke-Winke eines Möchtegerngroßhafens. Nachdem der Jadebusen in Gänze ausgebaggert ist, um Zugang für die größten Kreuzfahrtschiffe zu schaffen, begrüßt Dangast die ersten Gäste. Zehntausende Schaulustige schieben sich von Bord der anlegenden AIDAs, strömen ins Alte Kurhaus, um den berühmten Rhabarberkuchen zu verfressen. Der Zug geht weiter durch das Dorf und endet auf der freigeräumten Rennweide, wo die Insassen der Kreuzfahrer zusammengetrieben und interniert werden. Sie werden abgezählt, auf Diebesgut untersucht und dann Hand in Hand wieder auf ihre Spaßzellen an Bord geleitet. Ein letztes Foto vom Dangaster Siel und weiter geht es zur nächsten Eingeborenensiedlung.
Wird höchste Zeit, dass die Fahnenmasten vor dem Kurhaus abgesägt werden, da sie das fröhliche Micky-Maus-Ambiente der schwimmenden AIDA-Vergnügungsställe stören.

AIDA-Port Dangast: Ein Traum, der lange nachhallt
Wasserturm – Varel
Was Uelzen kann, kann Varel schon lange: Die Neugestaltung des Wasserturms vereint Elemente des Hundertwasserbahnhofs mit dem Schwung der Waldorf-Ästhetik, einem Konglomerat aus Zitat und Grundierung, bei dem einem schwindelig werden kann, und das ist nicht nur der Höhe des Bauwerkes geschuldet.

Der Wasserturm zu Varel – ein eyecatcher
Mühle – Varel
Tradition und Moderne zusammenführen: hier ist es gelungen. Der Aspekt des Wirtschaftlichen verbunden mit wehmütigen Erinnerungen aus alten Tagen, als das Korn mit händischer Akkuratesse gemahlen wurde, entfaltet sich in der Neukonstruktion der Vareler Mühle über das Geschichtliche hinaus. Dem Gedanken der nonfossilen Nutzung als Beitrag zur Klimadiskussion wurde ebenso Rechnung getragen wie die Konservierung der architektonischen Träger unserer nostalgischen Heimatlichkeit. Eine Neuausrichtung unserer musealen Schmuckstücke wie das der Mühle in Varel mit größtmöglicher Sensibilität galt als Gebot der Stunde.

Mühle Varel upgraded – bruchlos in die Zukunft
Rathaus – Varel
Mit dem Vareler Rathaus war bisher kein Staat zu machen geschweige denn ein Einkommen zu generieren, das den Geldbeutel des Kämmerers füllen könnte. Mit der sensationellen Neuinterpretation des Gebäudes als Monolith in wassersteinfarbener Glastextur und funkelnd wie ein leuchtender Juwel, welcher die Bürgermeister-Heidenreich-Straße aus ihrer stiefmütterlich behandelten Öde erweckt, dürfte Varel seinen Schatten weit über die Stadtgrenzen hinaus auf die umliegenden Gemeinden (Seychellen, Ecuador, Bayern und und und ) werfen.

Neumarkt – Varel
Alle Diskussionen über den Neumarktplatz in Varel verblassen, seit der detaillierte Plan (auch feuchter Traum) einer kommerziell erfolgversprechenden Studie viral geht: der Neumarktplatz als Destination sündiger Meilengänger als auch Bettgelege einer dem Rotlichtmilieu nicht abgeneigten Stadtbewohner. Wer wollte der Versuchung da Nein sagen. Diese Aufhübschung des Stadtviertels hat Varel gerade noch gefehlt.

Varel Neumarktplatz: am besten bei Nacht